Aberkennung der Ehrenbürgerwürde bei Personen, die mit der NS-Zeit in Verbindung standen

Die Linke Stadtratsgruppe stellt folgenden Antrag:

Der Stadtrat beschließt Herrn Dr. Reissmüller die Ehrenwürde abzuerkennen.

 

Begründung:

Im Stadtrats-Beschluss vom 08.12.2022 soll ein umfangreiches historisches Gutachten bzgl. Herrn Dr. Reissmüller beauftragt werden und dann eine Entscheidung getroffen werden.

Dieses Gutachten wird aber erst in einigen Jahren zur Verfügung stehen.

Inzwischen wurde in der Buchvorstellung „Täter, Helfer, Trittbrettfahrer“ (der DK berichtete in der Ausgabe vom 19/20.10.2024) die Rolle von Herrn Reissmüller explizit aufgedeckt (neben Listl und Liebl).

 

Dort wurde auch der Historiker und langjährige Sprecher der Stadt Ingolstadt, Gerd Treffer zitiert: „Die Ingolstädter Nationalsozialisten gefielen sich in der Rolle der Judenhasser und zelebrierten in ihrer angsteinflößenden Mittelmäßigkeit jede Facette der Erniedrigung und Einschüchterung bis hin zur Existenzvernichtung der jüdischen Bürgerinnen und Bürger ihrer Stadt. Der Donaubote war ihr Prophet.“

Und weiter wurde bei dieser Veranstaltung ausgeführt: „Verlagsdirektor des Donauboten war seit 1936 Wilhelm Reissmüller, ein früheres Mitglied der SA, der Reiter-SS und des NS-Studentenbundes. Die behauptete Mitgliedschaft in der Widerstandsgruppe um den Hitler-Attentäter Claus Graf von Stauffenberg konnten in keinerlei Recherchen bestätigt werden.

 

Gerade in der heutigen Zeit ist es notwendig Klarheit zu unserer Vergangenheit und zu den örtlich Agierenden zu schaffen. Dies verlangt eine Geschichtsaufarbeitung. Die Studienergebnisse können Versäumtes wieder gut machen und eine schnelle Aberkennung ist ein erster Schritt dazu.